Der ÖRK reagierte auf einen Bericht von "NGO Monitor". Die in Jerusalem ansässige Beobachtungsstelle hatte über das ÖRK-Begleitungsprogramm in Palästina und Israel, "EAPPI", geschrieben. Laut NGO Monitor handele es sich bei EAPPI, das seit 2002 rund 1.800 freiwillige Helfer in den Nahen Osten gebracht hat, um ein "Trainingscamp" für anti-israelische Aktivitäten.
EAPPI (Ecumenical Accompaniment Programme in Palestine and Israel) verkörpere Antisemitismus, EAPPI-Aktivisten beteiligten sich an Boykott-Aufrufen gegen Israel, hieß es weiter. Zudem werde Israel mit Südafrika während der Apartheid und Deutschland während der Nazi-Diktatur verglichen, hieß es von NGO Monitor. Der ÖRK räumte ein, dass er Boykott-Aufrufe gegen Produkte unterstütze, die in "illegalen" israelischen Siedlungen in Palästinensergebieten hergestellt werden.
Gleichzeitig betonte der Ökumenische Rat der Kirchen, die EAPPI-Helfer bewegten sich im gültigen rechtlichen Rahmen. Sie begleiteten lokale Gemeinschaften, stellten eine schützende internationale Präsenz dar, bezeugten bestimmte Ereignisse und förderten einen gerechten Frieden in der Region.
Den Angaben zufolge halten sich jeweils 25 bis 30 Freiwillige aus verschiedenen Ländern rund drei Monate in den Palästinensergebieten auf. Die Aktivitäten werden von der EAPPI-Zentrale in Genf gesteuert. Der ÖRK mit rund 350 Mitgliedskirchen und mehr als 500 Millionen Gläubigen unterstützt eine Zwei-Staatenlösung für Israel und die Palästinenser. Der Dachverband verlangt den kompletten Rückzug der Israelis aus allen besetzten Gebieten. Diese Haltung brachte dem ÖRK wiederholt den Vorwurf ein, die Palästinenser einseitig zu bevorzugen und die Interessen Israels auszublenden.
NGO Monitor wurde 2002 gegründet und hat sich laut seiner Webseite der Förderung "demokratischer Werte und der guten Regierungsführung" verschrieben. In seinen Berichten erhebt der NGO Monitor immer wieder Vorwürfe des Antisemitismus gegen Institutionen.