"Mut-Tour" wirbt für offenen Umgang mit Depressionen

Eine Frau liegt traurig auf einem Bett.
Foto: Getty Images/iStockphoto/G_
"Mut-Tour" wirbt für offenen Umgang mit Depressionen
Mit einer bundesweiten "Mut-Tour" wollen Aktivisten auch im nächsten Jahr für einen offenen Umgang mit Depressionen werben. Zwischen Juni und September machen sich dafür jeweils über sieben Tage Sechserteams mit Fahrrad-Tandems auf den Weg. Initiator ist der Bremer Sebastian Burger. Er selbst hat die Tour vor einigen Jahren ins Leben gerufen, nachdem er erlebt hatte, wie es einer Freundin ging, die 2007 erkrankte.

Wer sich für die Tour interessiert, kann sich nach Angaben der Organisatoren noch anmelden. Dies könnten Menschen mit und ohne Depressionserfahrungen sein, hieß es. Die Aktion bedeute Abenteuer, Gemeinschaft und sehr viel Öffentlichkeitsarbeit. "Sportler muss man nicht sein", betonte Burger. Die Teams fahren täglich rund 60 Kilometer. Sie übernachten spontan im Zelt, in Kirchengemeinden oder bei privaten Gastgebern.

In sechs Mut-Touren hätten seit 2012 bisher 241 Teilnehmer 30.700 Kilometer zurückgelegt. Dabei seien mehr als 2.600 ermutigende Zeitungsartikel sowie Hunderte Online-, Radio- und TV-Veröffentlichungen zu dem Projekt auf den Weg gebracht worden. 

Neben der Etappen-Teilnahme können Interessierte auch für ein paar Stunden dabei sein. "2019 wird es in zehn Städten Deutschlands Infostand- und Mitfahr-Aktionen geben sowie die Möglichkeit, dass sich Gruppen zeitweise bei uns einklinken", ergänzte Burger. Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.mut-tour.de.


Nach Angaben der Stiftung Deutsche Depressionshilfe gehören Depressionen zu den häufigsten und am meisten unterschätzten Erkrankungen. Bundesweit sind etwa jede vierte Frau und jeder achte Mann im Laufe des Lebens von einer Depression betroffen. Insgesamt erkranken in Deutschland jährlich mehr als fünf Millionen Menschen an einer behandlungsbedürftigen Depression, die oft aber nicht gut therapiert wird.