DGB-Chef dringt auf starke Erhöhung des Mindestlohnes
Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, spricht sich für eine einmalige starke Anhebung des Mindestlohns aus. Der Vorstoß von Finanzminister Olaf Scholz (SPD), die Lohnuntergrenze künftig auf zwölf Euro pro Stunde zu erhöhen, sei begrüßenswert, sagte Hoffmann der "Zeit".
"Wir wissen, dass die aktuelle Höhe nicht zu einer Rente über Grundsicherung führt", führte der Gewerkschaftschef aus." 2020 werde der Mindestlohn evaluiert. "Das bietet die Gelegenheit, das Niveau dann einmalig stark anzuheben."
Zum 1. Januar 2019 steigt der gesetzliche Mindestlohn auf 9,19 Euro pro Stunde. Derzeit verhandeln Arbeitgeber und Gewerkschaften in einer politisch unabhängigen Kommission über die Höhe der Lohnuntergrenze.
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Die Einführung des Mindestlohns 2017 habe gezeigt, dass dieses Instrument "einen sehr positiven Effekt auf die Wirtschaft hatte", erklärte der DGB-Chef. So werde es auch im Falle einer starken Anhebung sein. "Wenn die Friseurin zwölf Euro pro Stunde verdient, wird eben der Haarschnitt teurer." 80 Prozent der Beschäftigten seien nicht im Niedriglohnsektor gefangen und könnten sich das durchaus leisten.