Thema der Kinderbischöfinnen ist in diesem Jahr "Für Vielfalt - Gegen Ausgrenzung". Sie würden sich dafür einsetzen, Ausgrenzungen von Kindern zu verhindern, kündigte Kinderbischöfin Emma an. Dazu wollen sie die Streitschlichter und Anti-Mobbing-Aktionen ihrer Schule bekannter machen. Es sei doch heute völlig normal, verschieden zu sein, betonte Mathilde. Julia: "Wir kommen ja nicht aus dem Kopierer." Allerdings könne es manchmal auch anstrengend sein, Vielfalt auszuhalten.
Ein mittelalterlicher Brauch
Die Tradition der Hamburger Kinderbischöfe geht auf einen mittelalterlichen Brauch zurück, der in ganz Europa verbreitet war. Zu ihrem Gefolge im Gottesdienst zählten daher nicht nur Mönche und Engel, sondern auch Ratsherren, Dienstmägde, Ritter, Handwerker und Marktfrauen. In mehreren Sprachen stellten sich die drei Mädchen vor und machten damit die Vielfalt der Wichern-Schule deutlich.
In den Wochen zuvor waren Toleranz und Vielfalt auch Thema des Unterrichts an der Wichern-Schule. So hatten sie in Rollenspielen Frisuren und Kleidung geändert, um die Verschiedenheit sinnlich zu erleben. Außerdem hatten sie sich mit dem Diskriminierungsverbot, das Teil der UN-Kinderrechtskonvention ist, befasst.
Zu den geplanten Aktivitäten der Kinderbischöfinnen gehört eine Postkartenaktion, mit der für die Akzeptanz von Vielfalt geworben wird. Die Karten sollen auch an Politiker verschickt werden. Geplant ist auch ein Besuch bei ihrer erwachsenen "Amtsschwester" Kirsten Fehrs in der Hamburger Bischofskanzlei.
Seit 1994 werden alljährlich Schüler der Wichern-Schule in der Hauptkirche St. Nikolai als Kinderbischöfe eingeführt. Sie setzen sich mit ihren Klassenkameraden für bessere Lebensbedingungen und die Rechte von Kindern in Hamburg ein.