Unter anderem in Frankreich, Großbritannien und Deutschland erklangen um 13.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit kirchliche und nichtkirchliche Glocken, um an die Millionen Opfer des Ersten Weltkriegs zu erinnern. Zugleich sollte damit ein Zeichen für Frieden und Versöhnung gesetzt werden. In Deutschland beteiligten sich unter anderem die Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche und der Berliner Dom an der Initiative.
Zuvor hatten im Berliner Dom führende Vertreter der Kirchen Europas mit einem ökumenischen Gottesdienst gemeinsam das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren gefeiert. Bischöfe aus Frankreich, Russland, Polen, Großbritannien und Deutschland mahnten dabei den Zusammenhalt Europas an. Auch die Kirchen und Christen sollten dazu aktiv beitragen, hieß es.
Die Idee für das weltweite Glockenläuten kommt nach Angaben des Auswärtigen Amtes aus Großbritannien, wo jährlich traditionell mit einer Parade in London an das Kriegsende von 1918 erinnert wird. Nach der Verkündung des Waffenstillstands am 11. November 1918 wurden in vielen Ländern aus Freude über diese Nachricht spontan die Glocken geläutet.
Unter Historikern gilt der Erste Weltkrieg als erster globaler Krieg der Geschichte - und als erster totaler. Über neun Millionen Soldaten und mehr als sechs Millionen Zivilisten wurden innerhalb von vier Jahren getötet. Am 11. November 1918 unterzeichneten Vertreter des Deutschen Reiches und der Alliierten ein Waffenstillstandsabkommen in einem Eisenbahnwaggon im Wald von Compiègne nordöstlich von Paris.