Der inhaltliche Schwerpunkt des neuen Lehrstuhls, der voraussichtlich zum Wintersemester 2019/20 seine Arbeit aufnehmen wird, liege auf der europäischen Neuzeit. Dabei sollten insbesondere die Wirkungen von aus der Reformation hervorgegangenen Kirchen und Theologien auf das christlich-jüdische Verhältnis erforscht werden. Neben einer interdisziplinären und internationalen Ausrichtung erwarteten sich die Stifter durch die Professur neue Impulse für die allgemeine und kirchlich geprägte Öffentlichkeit.
Die Stiftungsprofessur soll am Institut Kirche und Judentum der Theologischen Fakultät der HU angesiedelt werden, hieß es weiter. Die Initiative dazu geht den Angaben zufolge auf die EKD und ihre Gliedkirchen zurück. Finanzielle Unterstützung komme vom Stifterverband und der Volkswagen-Stiftung.
Die Stiftungsprofessur werde für die Dauer von zehn Jahren eingerichtet. Im Anschluss daran habe die Universität zugesagt, die Professur in der Theologischen Fakultät "nachhaltig in der Universität zu verankern".
Zu dem Festakt in der Heilig-Geist-Kapelle der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der HU werden unter anderen die Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer, Landesbischof Ralf Meister (Hannover), HU-Präsidentin Sabine Kunst und der Leiter des Instituts Kirche und Judentum, Christoph Markschies, erwartet. Der Vorsitzende des Rates der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, hatte die Einrichtung der Stiftungsprofessur auf Initiative der EKD im März 2017 im Rahmen der Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit in der Frankfurter Paulskirche angekündigt. Im Jubiläumsjahr "500 Jahre Reformation" sollte so ein gemeinschaftliches Zeichen gesetzt werden gegen Antijudaismus und Antisemitismus, hieß es.