"Es tut unserer Demokratie gut, dass so viele es getan haben." Laut Landeswahlleiter hatten 72,4 Prozent der Wahlberechtigten bei der Landtagswahl ihre Stimme abgegeben, 2013 waren es nur 63,6 Prozent gewesen.
Bedford-Strohm sagte, das Schüren von Angst sei bei der Landtagswahl nicht honoriert worden. Nach vielen Demonstrationen für ein humanes, tolerantes und weltoffenes Bayern sowie gegen Hetze und Abwertung ganzer Menschengruppen sei diese Haltung nun auch bei der Wahl zum Ausdruck gekommen. "Die Menschen erwarten jetzt eine von Humanität und Verantwortung geprägte lösungsorientierte Politik", erläuterte der Landesbischof. Nach dem harten Wahlkampf hoffe er auf eine politische Kultur, die sich an Humanität und Menschenwürde orientiere und von wechselseitigem Respekt geprägt sei.
Denjenigen, die nach dem anstrengenden Wahlkampf nun direkt in intensive Beratungen über eine Regierungsbildung gehen müssten, wünschte Bedford-Strohm "viel Kraft und Weisheit". Zugleich erinnerte er an all jene Politiker, "die für ihre Sache eingestanden sind und nun verloren haben". Manche hätten überraschend kein Mandat mehr und müssten ihren Lebensplan neu ordnen, sagte der Landesbischof. Zu diesen Politikern zählt auch die bisherige Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU), die nur auf der Wahlkreisliste kandidiert hatte. All diesen Politikern wünschte Bedford-Strohm "viel Kraft und Gottes Segen".
Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis kam die CSU auf 37,2 Prozent der Stimmen und damit auf 10,5 Prozentpunkte weniger als bei der letzten Landtagswahl im Jahr 2013 (47,7 Prozent). Die SPD erreichte 9,7 Prozent (2013: 20,6 Prozent), die Grünen 17,5 Prozent (8,6 Prozent), die Freien Wähler landeten bei 11,6 Prozent (9,0 Prozent), die FDP kommt auf 5,1 Prozent (3,3) und kehrt zurück in den Landtag. Die erstmals bei einer bayerischen Landtagswahl angetretene AfD bekam 10,2 Prozent.