Wie die "Welt" berichtet, sagte CSU-Chef Seehofer zu den Ereignissen in Chemnitz, er habe Verständnis, wenn sich Leute empören. Das mache sie noch lange nicht zu Nazis. Die Rheinische Post zitierte Seehofer mit dem Satz: "Die Migrationsfrage ist die Mutter aller politischen Probleme in diesem Land."
Nach einem Tötungsdelikt am Rande eines Stadtfestes in Chemnitz am 26. August waren bei Demonstrationen von Rechtsextremisten mehrfach Ausländer attackiert worden. Als Tatverdächtige für den gewaltsamen Tod des Deutsch-Kubaners Daniel H. sitzen zwei Asylbewerber aus Syrien und dem Irak in Untersuchungshaft. Ein dritter irakischer Asylbewerber wird mit Haftbefehl gesucht.
Am Mittwoch hatte der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bei einer Regierungserklärung im Landtag die Ausschreitungen verurteilt, zugleich aber betont: "Es gab keinen Mob, es gab keine Hetzjagd, es gab kein Pogrom in Chemnitz." Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte zu den Äußerungen Kretschmers, sie habe aus Chemnitz Bilder gesehen, "die sehr klar Hass und Verfolgung von unschuldigen Menschen deutlich gemacht haben". Davon müsse man sich distanzieren.