Kirchen rufen zu Klimagerechtigkeit auf

Kirchen rufen zu Klimagerechtigkeit auf
Anlässlich des Weltgebetstags zur Bewahrung der Schöpfung am 1. September hat ein ökumenisches Bündnis aus christlichen Kirchen und Weltgemeinschaften zu mehr Klima- und Umweltgerechtigkeit aufgerufen. Unter anderem forderten sie am Samstag im italienischen Assisi eine "neue weltweite Solidarität" mit den vom Klimawandel Betroffenen.

Das Bündnis appellierte an die internationale Staatengemeinschaft, das Pariser Klimaabkommen umzusetzen und die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius pro Jahr zu begrenzen. Zugleich eröffnen die Kirchen von Assisi aus den Pilgerweg zur Internationalen Klimaschutzkonferenz COP24 im Dezember im polnischen Kattowice.

Innere Umkehr ist nötig

"Wir verbrauchen mehr, als die Erde hervorbringen kann. Die Menge an Müll, die wir produzieren, übersteigt bei weitem die Fähigkeiten des Planeten, sich selbst zu reinigen, zu heilen und zu erneuern", betonte der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes (LWB), Martin Junge, im Rahmen seines Ökumenischen Gebets für die Bewahrung der Schöpfung. Nötig sei eine innere Umkehr, "eine vom Glauben getragene Rückkehr zu unserer tiefsten Identität des Menschen", sagte Junge. Der Lutherische Weltbund mit Sitz in Genf umfasst 145 Mitgliedskirchen mit 74 Millionen Gläubigen.



Der Weltgebetstag zur Bewahrung der Schöpfung am 1. September geht auf eine Initiative des Ökumenischen Patriarchen Dimitrios I. zurück, der 1989 die orthodoxe und christliche Welt einlud, an diesem Tag für die Schöpfung zu beten. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) organisiert den Tag in Deutschland. Papst Franziskus führte ihn 2015 für die römisch-katholische Kirche ein. Der Rat der Europäische Bischofskonferenz und die Konferenz Europäischer Kirchen riefen ebenfalls zum Gebet auf.

Wochen zwischen 1. September und 4. Oktober sind "Zeit der Schöpfung"

Die Kirchen und Gemeinden begehen seit 2007 die Wochen zwischen 1. September und 4. Oktober als "Zeit der Schöpfung". Der 4. Oktober ist in der katholischen Tradition der Gedenktag des Franz von Assisi, des Schutzheiligen von Tieren und Natur.

Zuvor hatten bereits die Kirchen in Deutschland die Gläubigen eingeladen, sich am ökumenischen Tag der Schöpfung zu beteiligen, der am 7. September mit Gottesdiensten und Veranstaltungen begangen wird. Die zentrale Feier findet in diesem Jahr in Starkow (Mecklenburg-Vorpommern) statt.