Wenn der Mensch beim Einsatz von Waffen ausgeschlossen werde, könne es zu einer "inhumanen Entscheidungsfolge" kommen, sagte Brahms am Freitag im Deutschlandfunk. So könne eine Maschine ein Kind mit einem Spielzeuggewehr womöglich nicht von einem Soldaten unterscheiden. Es gebe Entscheidungen, die letztlich der Mensch treffen müsse, betonte der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
An diesem Freitag enden in Genf UN-Beratungen über den Umgang mit automatisierten Waffensystemen. Europäische Staaten setzen sich dabei für einen Start von Verhandlungen über ein Verbot der Killerroboter ein.
"Wir haben die Chance, einen Sprung in der Waffentechnologie zu stoppen", betonte Brahms, der auch Leitender Theologe der Bremischen Evangelischen Kirche ist. Es gehe darum, Grenzen zu ziehen. Zwar sei es möglich, dass die Waffen trotz internationaler Ächtung eingesetzt würden. Es mache aber einen Unterschied, "ob wir das völkerrechtlich verurteilen können oder ob wir das nicht können".
Brahms hob zudem hervor, dass die Entwicklung solcher Waffensysteme Milliarden koste, die besser in die Vermeidung von Kriegen investiert werden sollten. Für den Umang mit Konflikten formuliere die christliche Ethik einen "Vorrang des Zivilen", erläuterte er.