Weltweit waren Gedenkveranstaltungen geplant, darunter in Australien, Südkorea, Schweden und Kanada. Myanmars Streitkräften werden Morde, Vergewaltigungen, Folter und das Niederbrennen hunderter Dörfer im westlichen Rakhine-Staat vorgeworfen. Im Zuge der brutalen Offensive waren mehr als 700.000 Rohingya ins benachbarte Bangladesch geflohen.
"Solange diejenigen, die für Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantwortlich sind, nicht zur Rechenschaft gezogen werden, sendet die internationale Gemeinschaft das Signal aus, dass das myanmarische Militär nicht nur für vergangene Verbrechen mit Straflosigkeit rechnen, sondern auch zukünftig straflos agieren kann", sagte Tirana Hassan. Unterdessen kritisierte Human Rights Watch Myanmars De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi für Äußerungen, wonach es an Bangladesch liege zu entscheiden, wie schnell der Prozess für die Rückführung der Flüchtlinge abgeschlossen werden solle. Das sei völlig falsch, sagte Bill Frelick, Flüchtlingsexperte der Organisation. Die Verantwortung für diese Krise trage Myanmar.
Nachdem die Rohingya-Miliz Arsa vor einem Jahr Dutzende Polizeiposten in Rakhine überfallen und zwölf Sicherheitskräfte getötet hatte, nutzte Myanmars Armee die Angriffe als Vorwand, um unter dem Deckmantel eines Anti-Terror-Kampfes gegen die gesamte Rohingya-Bevölkerung vorzugehen. Die Organisation "Fortify Rights" hat dokumentiert, dass die Offensive des Militärs von langer Hand vorbereitet wurde. Diese Tatsache widerspreche der Darstellung Myanmars, wonach das brutale Vorgehen gegen die muslimische Volksgruppe "spontan" initiiert worden sei.
Menschenrechtler und UN werfen Myanmar "ethnische Säuberungen" und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Zunehmend wird auch von Völkermord gesprochen.