Anlass sei der 125. Geburtstag der mutigen Religionslehrerin, Theologin und Historikerin, teilten die Evangelischen Frauen in Deutschland (EFiD) mit. Mit der Gedenktafel will der Dachverband der Frauen in der Evangelischen Kirche das Andenken an Schmitz wachhalten, die von 1915 bis 1933 in der Auguststraße 82 lebte.
"Elisabeth Schmitz war eine der mutigsten Frauen in der evangelischen Kirche", erklärte die EFiD-Vorsitzende Susanne Kahl-Passoth. "Wir erleben heute politische Veränderungen, die uns nicht nur mit Blick auf den wachsenden Antisemitismus große Sorge bereiten. Da wird es noch einmal wichtiger, sich mutige Vorbilder des Widerstandes gegen die Judenverfolgung im Nationalsozialismus in Erinnerung zu rufen."
Die in Hanau geborene Schmitz setzte sich den Angaben zufolge ab 1933 für jüdische Menschen ein und kritisierte das Schweigen der evangelischen Kirche dazu, auch der Bekennenden Kirche. Ihre Denkschrift von 1935/36 "Zur Lage der deutschen Nichtarier", mit dem sie die Bekennende Kirche zur Solidarität mit dem jüdischen Volk bewegen wollte, gelte als das bedeutendste evangelische Dokument des Protests gegen die nationalsozialistische Judenverfolgung. Die Studienrätin gewährte in den Jahren der Verfolgungen vielen Juden Schutz und Unterstützung.
Schmitz hatte ab 1923 an verschiedenen Berliner Schulen das Fach Religion unterrichtet, ab 1929 als fest angestellte Studienrätin. Ihre Berliner Zeit endete 1943 im Zuge der allgemeinen Evakuierung Berlins. Sie zog zurück in ihr Elternhaus nach Hanau. 1977 starb sie im Alter von 84 Jahren in einem Offenbacher Krankenhaus.