"Wir erleben immer stärker, dass das Wort Gottes in unserer Gesellschaft zu verdunsten beginnt", sagte der CDU-Politiker zum Auftakt der 123. Allianzkonferenz der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA), die am Mittwochabend im thüringischen Bad Blankenburg begann.
In ihrer Eröffnungspredigt ermutigte Pfarrerin Monika Deitenbeck-Goseberg zum Vertrauen auf Gott und zum fairen Umgang auch mit "Feinden". Menschen dürften sich nicht persönlich anfeinden, sondern sollten auch bei Meinungsverschiedenheiten um die verbindende Kraft Jesu wissen. Dabei nahm die Pfarrerin auch Bezug auf Kauders Aussagen, der zu einer zivilisierten Diskussionskultur aufgerufen hatte.
Unter dem Motto "Berufung" können sich die erwarteten 2.000 Besucher der Allianzkonferenz noch bis Sonntag an Bibelarbeiten und vielen kulturellen Angeboten beteiligen. Auf dem Programm der am längsten bestehenden Bibel- und Glaubenskonferenz in Deutschland stehen zudem über 50 Seminare und Workshops. Rund 65 mit der Allianz verbundene Werke und Einrichtungen wollen zudem ihre Angebote in der Stadthalle Bad Blankenburg präsentieren.
Die Evangelische Allianz vertritt als Dachverband rund 1,3 Millionen evangelikal, pietistisch und charismatisch ausgerichtete Christen aus Landes- und Freikirchen. Gegründet wurde sie 1846 in London als interkonfessionelle Einigungsbewegung. In Deutschland gibt es rund 1.000 örtliche Allianzgruppen. Vorsitzender der DEA ist Pastor Ekkehart Vetter, der Präses des freikirchlichen Mülheimer Verbandes. Hauptsitz ist Bad Blankenburg, wo 1886 die erste Allianzkonferenz stattfand.