Im Jahr 2016 hätten 63.000 Frauen versucht, auf diesem Weg schwanger zu werden, teilte das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung am Mittwoch in Wiesbaden mit. 2011 seien es noch 50.000 Frauen gewesen. Die Erfolgsquote ist der Untersuchung zufolge eher gering. Nur jedes fünfte Paar bekomme durch eine In-vitro-Befruchtung tatsächlich ein Kind. Mit zunehmendem Alter der Frau verringere sich die Wahrscheinlichkeit weiter.
Neben dem Kinderwunsch führe auch die reproduktionsmedizinische Behandlung zu einer hohen psychischen Belastung, erklärte das Institut. So stünden Paare mit bisher unerfülltem Kinderwunsch unter starkem Stress. Nur rund ein Drittel der Befragten kann sich den Angaben zufolge vor der Behandlung eine Alternative zur Geburt eines eigenen Kindes vorstellen.
Die Aufnahme eines Pflegekindes oder eine Adoption kommen lediglich für ein Viertel der Menschen infrage. Hier liegt der Anteil der Frauen mit knapp 28 Prozent über dem der Männer (22 Prozent). Ein Leben ohne Kinder oder ohne weiteres Kind ist für die meisten keine Option. Die Möglichkeit kommt für Männer allerdings mit knapp 20 Prozent eher infrage als für Frauen (sechs Prozent).
Für die Untersuchung befragte das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung 323 Frauen und 242 Männer in Kooperation mit der Universität Mainz. Am 25. Juli 1978, vor 40 Jahren, kam das erste Kind zur Welt, das durch eine In-Vitro-Fertilisation gezeugt wurde. Die Geburt von Louise Brown in Großbritannien war damals eine medizinische Sensation.