Die deutsche Partnerorganisation des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) habe "Mission Lifeline" 28.000 Euro zur Verfügung gestellt, erklärte Geschäftsführer Peter Ruhenstroth-Bauer am Freitag in Bonn.
"Die Lifeline-Crew spürt in den Gefahrenzonen in Seenot geratene Boote auf und leistet überlebenswichtige Erste Hilfe. Ihre Arbeit ist von unschätzbarem Wert." In diesem Jahr seien bereits mehr als 1.400 Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken oder würden vermisst.
Extrem hohe Verfahrenskosten
Der deutsche Kapitän des Rettungsschiffs "Lifeline", Claus-Peter Reisch, steht derzeit auf Malta vor Gericht, das Schiff "Lifeline" wurde von den maltesischen Behörden beschlagnahmt. Sie werfen der Organisation vor, das Rettungsschiff sei nicht ordnungsgemäß registriert und dürfe daher nicht in internationalen Gewässern fahren.
Zur Deckung der Prozess- und Gutachterkosten läuft eine Spendenkampagne, die der Fernsehmoderator Jan Böhmermann initiierte, auf der Internetplattform "Leetchi". Bis Freitagnachmittag kamen fast 170.000 Euro zusammen. Die Verfahrenskosten seien enorm hoch, sagte der "Lifeline"-Mitgründer Axel Steier dem Evangelischen Pressedienst (epd): "Die Tausender gehen weg wie warme Semmeln."
Zuvor hatte die "Lifeline" mit 234 vor der libyschen Küste geretteten Flüchtlingen an Bord erst nach einer mehrtägigen Odyssee die Erlaubnis zum Einlaufen in den Hafen von Malta erhalten, nachdem sich acht EU-Staaten zur Aufnahme von Flüchtlingen bereiterklärt hatten. Italien und Malta hatten ihre Häfen im Juni für Rettungsschiffe geschlossen.