Die Predigt in dem Gottesdienst am historischen Standort der Kirche am Samstag wird der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Berliner Altbischof Wolfgang Huber halten, wie die Garnisonkirchenstiftung am Mittwoch in Potsdam mitteilte. Huber ist Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung.
Die Ruine der Garnisonkirche wurde im Mai und Juni 1968 in mehreren Schritten gesprengt. Zuletzt fiel am 23. Juni die zweite Hälfte des Kirchturms. Auf Teilen des Areals wurde danach in der DDR ein Rechenzentrum errichtet. Das Rechenzentrum wird derzeit als Kunst- und Kreativhaus genutzt und soll in wenigen Jahren abgerissen werden.
Zu der Gedenkveranstaltung am Samstag wird den Angaben zufolge auch der armenischstämmige Kanadier Harout Chitilian, Geschäftsführer der Aurora Humanitarian Initiative, zu einem Grußwort erwartet. Die Initiative wurde zur Erinnerung an den Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich gegründet und vergibt den Aurora-Preis zur Förderung der Menschlichkeit. Dem Völkermord an den Armeniern fielen ab 1915 bis zu 1,5 Millionen Menschen zum Opfer.
Der Wiederaufbau des Garnisonkirchturms hat im vergangenen Jahr begonnen. Zunächst soll für rund 26 Millionen Euro eine Grundvariante ohne Turmaufsatz und Schmuckelemente errichtet werden. Dafür stellt der Bund zwölf Millionen Euro zur Verfügung. Für die nach Stiftungsangaben rund 38 Millionen Euro teure Errichtung des gesamten Kirchturms fehlen weiter mehrere Millionen Euro. Das Bauprojekt ist wegen der preußischen Militärgeschichte der Garnisonkirche und ihrer Bedeutung in der NS-Zeit umstritten. 1933 gab Hitler in der Kirche eine Regierungserklärung ab.