Dabei verwies der bayerische Landesbischof auf den US-Bürgerrechtler Martin Luther King und die Friedensgebete, die zur "Keimzelle einer friedlichen Revolution" in der DDR geworden seien. Zu dem zweitägigen regionalen Kirchentag kamen bis zu 700 Menschen. Er stand unter dem Motto "Frieden geht".
Ursachen von Neid, Hass, Zwietracht und Gewalt überwinden
Der Magdeburger katholische Bischof, Gerhard Feige, sagte laut Redemanuskript, die Aufforderung Jesu, Frieden zu stiften, sei "keine weltfremde Utopie, sondern die Gabe, die Wirklichkeit mit anderen Augen zu sehen". Deshalb müsse alles dafür getan werden, die Ursachen von Neid, Hass, Zwietracht und Gewalt zu überwinden, sagte der Ökumene-Bischof der katholischen Deutschen Bischofskonferenz beim Abschlussgottesdienst. Dauerhafter Friede hänge davon ab, wie sehr Menschen in Würde leben könnten.
Auf dem Programm des zweitägigen Kirchentages standen unter anderem Konzerte, Diskussionsrunden und Bibelarbeiten. Eröffnet wurde der Kirchentag am Samstag von den Superintendenten der Kirchenkreise Stendal und Salzwedel, Michael Kleemann und Matthias Heinrich. Kleemann erklärte mit Blick auf das Kirchentagsmotto, es sei von zeitloser Aktualität, aber auch sperrig und mehrdeutig. "Wir leben in der Sorge, dass Frieden geht, er sich verabschiedet und dem Krieg Platz macht."
Kirchentagsmotto von zeitloser Aktualität
Dem Thema Frieden in Schönhausen nachzugehen, sei dabei besonders sinnfällig, da in Schönhausen an der Elbe der erste Reichskanzler, Otto von Bismarck (1815-1898), am 1. April 1815 geboren wurde. Kriege seien ein fester Bestandteil seines politischen Kalküls gewesen, sagte Kleemann. Bismarcks Geburtshaus wurde 1958 gesprengt. Im verbliebenen Schlossflügel befindet sich heute ein Bismarck-Museum. Der erste Ökumenische Kirchentag der Altmark fand im Jahr 2000 in Salzwedel statt. Seitdem wird der altmärkische Kirchentag alle zwei Jahre gefeiert.