Defizite in Bezug auf die Agenda 2030 der Vereinten Nationen zum Thema Nachhaltigkeit gebe es vor allem im Umwelt- und Sozialbereich, sagte Imme Scholz, stellvertretende Direktorin des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik, am Donnerstag beim ersten Nachhaltigkeitsforum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Hofgeismar. Als Beispiel nannte sie die zurückgehende Artenvielfalt sowie den anhaltenden Verbrauch von Kohle.
Scholz, die auch Mitglied der EKD-Kammer für nachhaltige Entwicklung ist, mahnte in dieser Frage mehr Führungsverantwortung des Kanzleramtes an. Es genüge nicht, zwischen den Ministerien nur zu moderieren. Ein Bezug zur UN-Agenda finde sich im Koalitionsvertrag zudem nur in den Ausführungen zur Umwelt- und Entwicklungspolitik. Notwendig sei aber eine breite Verankerung, da das Thema Nachhaltigkeit nicht isoliert betrachtet werden könne.
Ruth Gütter, Referentin für Nachhaltigkeit in der EKD, wies darauf hin, dass zahlreiche Einrichtungen in Kirche und Diakonie sich mit dem Thema befassen. Auch die Einrichtung eines Referates für Nachhaltigkeit bei der EKD in Zeiten zurückgehenden Geldes zeige die Bedeutung des Themas für die Kirche. Im September werde die EKD ein Papier zum Thema Nachhaltigkeit veröffentlichen, kündigte sie an.