Würden sich Muslime "klarer, lauter und häufiger positionieren, könnten sie umgekehrt auch mehr Solidarität einfordern, wenn sie diskriminiert oder angegriffen werden", sagte der Antisemitismusbeauftragte, der seit dem 1. Mai im Amt ist. "Denn das passiert ja auch."
Klein rief zudem die Bundesregierung dazu auf, den Kampf gegen Antisemitismus auch in der Außen- und Entwicklungspolitik offensiver zu vertreten. "Dort, wo wir Entwicklungszusammenarbeit betreiben, wie etwa in Ägypten, müssen wir deutlich machen, dass Antisemitismus für uns nicht akzeptabel ist." Entsprechende Klauseln könne man in Projektverträgen festschreiben und müsse gegen Verstöße offensiv vorgehen. Das gelte auch angesichts der Aussagen des Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas über den Holocaust, sagte der Antisemitismusbeauftragte. "Wir müssen Abbas Konsequenzen androhen und notfalls unsere finanzielle Hilfe überprüfen."
Abbas hatte in seiner Rede zur Eröffnung des Palästinensischen Nationalrats gesagt, Ursache des Hasses auf Juden in Europa sei nicht ihre Religion, sondern ihre Rolle im Finanzwesen gewesen. Deswegen sei auch nicht Antisemitismus Ursache des Holocaust deswegen. Am Freitag entschuldigte sich der Palästinenserpräsident für seine Äußerungen.