Hilfsorganisationen befürchten eine dramatische Hungersnot im Südsudan. Nach Einschätzung der Vereinten Nationen seien in den kommenden Monaten mehr als sieben Millionen Menschen bedroht, falls nicht schnellstmöglich Hilfe geleistet werde, erklärte das Nothilfebündnis "Aktion Deutschland Hilft" am Donnerstag in Bonn. "Nur wenn wir jetzt handeln können, verhindern wir Schlimmeres", betonte Vorstandsmitglied Manuela Roßbach und rief zu Spenden auf.
Notwendig sei zudem Unterstützung aus der Politik, damit Friedensgespräche vorankämen, sagte Roßbach. Wegen des Bürgerkriegs seien Felder nicht bestellt worden, Vorräte gingen zur Neige. Durch die angespannte Lebensmittelsituation stiegen zudem die Preise. Der Krieg und die schlechte Versorgungslage hätten jeden dritten Südsudanesen in die Flucht getrieben.
Der erst seit 2011 unabhängige Südsudan ist eines der ärmsten Länder der Welt. Seit Ende 2013 herrscht wieder Bürgerkrieg. 1,8 Millionen der rund zwölf Millionen Südsudanesen sind laut UN ins Ausland geflohen.