Woelki und seine Mitstreiter scheinen einem veralteten Kirchenbild verhaftet zu sein, heißt es in einem Beitrag des Magdeburger Bischofs in der "Zeit"-Beilage "Christ und Welt" (Donnerstag). Bei der Frühjahrsvollversammlung der katholischen Bischöfe im Februar sei der Eindruck entstanden, "dass nicht die mühevolle Suche nach einer verantwortbaren seelsorgerlichen Lösung für Einzelne ihr Interesse bestimmte, sondern die grundsätzliche Befürchtung, damit nicht mehr wahrhaft katholisch zu sein".
Anfang April war bekanntgeworden, dass sich sieben Bischöfe unter Woelkis Führung mit einem Brief an den Vatikan gewandt hatten, in dem sie die Rechtmäßigkeit des Zugangs von protestantischen Ehepartnern zur Kommunion anzweifeln. Ende Februar hatte die katholische Deutsche Bischofskonferenz auf ihrer Frühjahrstagung in Ingolstadt mit großer Mehrheit beschlossen, eine pastorale Handreichung für das Abendmahl von Ehepaaren unterschiedlicher Konfession auf den Weg zu bringen. Die Handreichung ist bisher nicht veröffentlicht.
"Manchmal aber ist das Maß voll und die Zeit reif, darf man eine Lösung nicht noch weiter hinauszögern", verteidigt Feige die Handreichung, die Seelsorgern eine Hilfe sein soll. Das Vorhaben stehe im Einklang mit der Lehre der katholischen Kirche, betonte Feige. Dabei gehe sie unter anderem vom Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) aus, das die Wiederherstellung der Einheit aller Christen als Ziel definiert hatte. Innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz leitet Feige die Ökumene-Kommission.