"Die Fragen, wie geht es weiter, welche Zukunft haben wir, sind immer da", sagte Haaks dem Evangelischen Pressedienst (epd). Haaks nahm von Mittwoch bis Freitag in der libanesischen Hauptstadt an Konsultationen mit der Evangelischen Kirche in Syrien und im Libanon teil. Dazu waren demnach auch evangelische Pfarrer aus Aleppo, Damaskus, Hama, Homs und Latakia angereist. Insgesamt haben die protestantischen Gemeinden in Syrien laut Haaks rund 5.000 Mitglieder.
Hoffnung auf Frieden sei da, "aber eine wirkliche Perspektive hat hier keiner aufgezeigt", erklärte Haaks weiter. Seine Gesprächspartner hofften, dass "fremde Mächte" Syrien verließen. Auch sagten die Pfarrer, sich unter dem Schutz des Militärs von Syriens Machthaber Baschar al-Assad sicher zu fühlen.
Die Darstellung, dass alle Christen in Syrien Anhänger Assads seien, sei jedoch falsch, betonte er: "Es gibt genügend Theologen, die das Geschehen differenziert betrachten." Sie seien jedoch vorsichtig, was sie sagten. "Denn wenn sie die Regierung zu offensiv kritisieren, sind sie die nächsten, die irgendwo eingesperrt werden", sagte Haaks.
Gemeinden wie die in Homs machten weiter "ganz normale Gemeindearbeit", berichtete Haaks weiter. Hilfslieferungen nach Syrien seien möglich, betonte er. Das Gustav-Adolf-Werk unterstütze unter anderem Lebensmitteltransporte und Infrastrukturprojekte, um den Menschen eine Bleibeperspektive zu geben. Das Gustav-Adolf-Werk wurde 1832 in Leipzig gegründet und unterstützt im Auftrag der EKD protestantische Kirchen in der Diaspora. Durch die Gewalt in Syrien kamen seit 2011 Hunderttausende Menschen ums Leben, Millionen sind auf der Flucht.