Es gebe nirgendwo eine religiöse Vorschrift, dass Mädchen und Frauen Kopftücher tragen müssten, sagte der Islamwissenschaftler vom Institut für islamische Religionspädagogik in Freiburg am Donnerstag vor der in Schwabach tagenden Synode der evangelischen bayerischen Landeskirche. Das Kopftuch sei vielmehr ein Produkt der jahrhundertelangen männlichen Herrschaft über die Frau.
Von den Kirchen forderte Ourghi mehr Mut zur Kritik. Christen und Muslime sprächen gerne über Gemeinsamkeiten und Unterschiede - dabei müssten sie aber auch mal streiten und Konflikte benennen. Dazu komme, dass auch die Kirchen für den Dialog mit dem Islam eher auf die konservativen Dachverbände wie etwa Ditib oder den Zentralrat der Muslime setzten, kritisierte Ourghi. Sie erzählen den Kirchen seiner Meinung nach, was diese hören wollten. In den Moscheegemeinden dagegen werde etwas ganz anderes gepredigt, warnte Ourghi.