Die Paulskirche sei zurzeit lediglich ein Veranstaltungsraum, bedauerte die Frankfurter FDP-Stadtverordnete Elke Tafel-Stein. Ihr fehle die Emotion. Die planungs- und baupolitische Sprecherin würdigte den Einsatz des Vereins, dem sich viele junge Frankfurter angeschlossen haben. Die Paulskirche müsse auch für junge Menschen wie etwa Schüler attraktiv sein. Dafür könnte laut Tafel-Stein zum Beispiel ein Pavillon neben der Kirche infrage kommen.
Der SPD-Stadtverordnete Eugen Emmerling beklagte die veraltete Technik in der Paulskirche. Neben einer technischen Erneuerung und barrierefreien Zugängen könne er sich im Erdgeschoss eine Art multimediale Präsentation der Geschichte der Paulskirche vorstellen. Aktuell sind dort für die Besucher Schaukästen aus Glas zu sehen. Emmerling betonte allerdings auch, dass der Kern des Gebäudes erhalten werden solle. Man müsse bei der Sanierung behutsam vorgehen.
Beide Politiker brachten zudem den Vorschlag eines Besucher- und Dokumentationszentrums auf dem Paulsplatz oder der angrenzenden Berliner Straße ins Spiel. Für die Finanzierung brauche die Stadt jedoch die Hilfe des Bundes, sagte Emmerling. Die Paulskirche sei kein "lokales Provinzbauwerk".
Das denkmalgeschützte Gebäude im Frankfurter Stadtzentrum gilt neben dem Hambacher Schloss in der Pfalz als Symbol der Demokratiebewegung in Deutschland. 1848 bis 1849 war die Kirche Sitz der ersten frei gewählten Nationalversammlung in Deutschland. Heute finden im Keller des säkularisierten Gebäudes gelegentlich Sonderausstellungen statt. Der Versammlungssaal im Obergeschoss ist Veranstaltungen wie der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels oder des Goethepreises der Stadt Frankfurt vorbehalten.