Der Bundesvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Thomas Andonie, bezeichnete den Austausch mit jungen Gläubigen aus aller Welt, Angehörigen anderer Religionen und Atheisten bei der einwöchigen Vorsynode als bereichernd. Er zeigte sich jedoch verwundert darüber, dass das den Delegierten zur Zustimmung vorgelegte Abschlussdokument im Vergleich zu den gemeinsam erarbeiteten Entwürfen stark verändert worden sei.
Es sei "ärgerlich", dass die jungen Vorsynodenteilnehmer am Ende nur zur Zustimmung aufgefordert worden seien, betonte Andonie. Die deutschen Delegierten hätten dagegen bereits zu Beginn der Versammlung transparente Verfahren und keine "Scheindemokratie" eingefordert.
Der Feststellung, die Kirche müsse ihre Haltung zur Rolle der Frau in ihren eigenen Reihen lediglich besser erklären, könnten die deutschen Teilnehmer nicht zustimmen, sagte Andonie. Dieser Absatz sei überraschend ohne Möglichkeit einer Reaktion der Vorsynodenteilnehmer in den Text aufgenommen worden. "Wir brauchen den Wunsch, etwas zu verändern, nicht alte Platitüden", sagte er. Auch beim Thema Jugend und Technologie sei zum Abschluss ein "negativer Zungenschlag" hinzugefügt worden, der nicht Konsens gewesen sei. Junge Menschen seien sehr wohl in der Lage, moderne Technologien zu nutzen.
Die einwöchige Vorsynode diente der Vorbereitung auf die vom Papst für Oktober im Vatikan einberufene Bischofssynode über Jugend und Kirche. Die ebenfalls von der Deutschen Bischofskonferenz zur Vorsynode entsandte Magdalena Hartmann von der katholischen Schönstattbewegung äußerte sich überzeugt, dass "Offenheit und der Wille da ist, etwas zu bewegen".
Gemeinsam mit den 300 in Rom anwesenden jungen Menschen im Alter zwischen 16 und 29 Jahren trugen 1.400 über die sozialen Netzwerke mit der Vorsynode verbundene Teilnehmer zu den Diskussionen bei, die in das Abschlussdokument einflossen.