Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hob in seinem Gratulationsschreiben an die Kanzlerin hervor, dass der Koalitionsvertrag ausdrücklich die Bedeutung der Kirchen und Religionsgemeinschaften für das Gemeinwesen benenne. Bedford-Strohm lobte Merkel dafür, dass sie im Rahmen des 500. Reformationsjubiläums im vergangenen Jahr dies auch persönlich zum Ausdruck gebracht habe.
Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, sicherte Merkel die konstruktive Begleitung der Arbeit der Bundesregierung zu. Er ermutigte sie, in der Flüchtlingspolitik den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Die katholische Kirche habe sie darin im Grundsatz stets unterstützt, erklärte Marx. Die Herausforderungen zu bewältigen, vor denen Deutschland stehe, werde nur gelingen, wenn Europa sich wieder auf die es einigenden Kräfte besinne, schrieb Marx. Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD setze hier die richtigen Akzente.
Angela Merkel war am Vormittag im Bundestag zum vierten Mal zur Bundeskanzlerin gewählt worden. Sie führt erneut eine große Koalition von Union und SPD. Nach der Ernennung durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sollten Merkel und im Anschluss auch die Ministerinnen und Minister im Parlament vereidigt werden.