"Boykott ist so etwas wie eine Ultima Ratio, die gut überlegt sein will", sagte der hessen-nassauische Kirchenpräsident dem Portal "bild.de" für einen am Montag veröffentlichten Beitrag. Zugleich übte Jung scharfe Kritik an der Fifa.
Der Weltfußballverband lasse sich "vor den Propaganda-Karren spannen". "Vergabeverfahren müssen meines Erachtens viel besser die politischen Zusammenhänge, vor allem hinsichtlich der Wahrung der Menschenrechte, berücksichtigen", sagte der evangelische Theologe. Zudem sollte es aus Jungs Sicht Möglichkeiten geben, auf besondere Entwicklungen zu reagieren, durch Sanktionen bis hin zu einem Entzug der Veranstaltung.
Mit Blick auf Russland sehe er zuallererst die Politik und dann auch die nationalen Fußballverbände in der Verantwortung, ihre Stimmen zu erheben. "Die mit der Weltmeisterschaft verbundene gesteigerte Weltöffentlichkeit bietet dafür Gelegenheit", sagte Jung.
Die diesjährige Fußball-Weltmeisterschaft soll vom 14. Juni bis 15. Juli in Russland stattfinden. Die Fifa hatte das Turnier 2010 an das Land vergeben.