Wittenberg und der Lutherische Weltbund gehörten zusammen, sagte Kasch. "An diesem historischen Ort mit Menschen aus unseren Mitgliedskirchen Luthers Theologie zu studieren und in den jeweiligen Kontext zu übersetzen, ist von unschätzbarem Wert." Die Besucher verließen Wittenberg gestärkt in ihrer lutherischen Identität und machten Wittenberg in aller Welt bekannt.
Kasch ist den Angaben zufolge seit Februar 2009 der erste Direktor des LWB-Zentrums Wittenberg. Im Sommer 2018 tritt er in den Ruhestand. Seine Verabschiedung findet am 25. Juni statt. Eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger soll zum 1. Oktober den Dienst beginnen.
Das Zentrum ist eine Einrichtung des Deutschen Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes und arbeitet im Auftrag des LWB. Schwerpunkt der Arbeit sind Seminare zu Themen lutherischer Theologie. Dafür kommen mehrmals jährlich Teilnehmer aus LWB-Mitgliedskirchen weltweit in die Lutherstadt. Zudem verantwortet das LWB-Zentrum das ökumenische Projekt "Luthergarten". Der LWB mit Sitz in Genf ist ein Zusammenschluss von 145 lutherischen Kirchen weltweit.
Wittenberg stand im vergangenen Jahr im Mittelpunkt der Feiern zu 500 Jahren Reformation. 1517 hatte Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht, die er der Überlieferung nach am 31. Oktober an die Tür der Wittenberger Schlosskirche nagelte. Der Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte.