Stärken zugewanderter Schüler fördern
Der Integrationsforscher Haci-Halil Uslucan fordert Lehrer auf, stärker auf die Potenziale von zugewanderten Schülern zu achten.
Lehrer und Erzieher sollten deren Fähigkeit "nicht nur daran messen, wie gut sie im Schnitt zu den anderen sind, sondern daran, welche Entwicklungen sie gemacht haben", sagte der Professor der Universität Duisburg-Essen am Samstag in Düsseldorf auf dem Deutschen Schulleiterkongress.
Vielleicht seien die Leistungen dieser Kinder und Jugendlichen nur schwach oder durchschnittlich, erklärte er. "Aber wer sich in nur einem oder zwei Jahren sprachlich verständigen kann, hat möglicherweise hohe kognitive Potenziale, die man entdecken und fördern sollte."
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Vielfach würden kulturspezifische Begabungen und Talente von Migrantenkindern zu wenig berücksichtigt und gewürdigt, betonte Uslucan, der auch Leiter des Essener Zentrums für Türkeistudien und Integrationsforschung ist. So würden etwa bestimmte Formen der Musikalität oder Körperbeherrschung hierzulande noch zu wenig anerkannt. Gerade Flüchtlingskinder seien benachteiligt, weil sie aufgrund der Flucht oftmals ein oder mehrere Jahre lang keinen Schulunterricht hatten.
Auf dem siebten Deutschen Schulleiterkongress in Düsseldorf kamen von Donnerstag bis Samstag rund 2.500 Pädagogen aus ganz Deutschland zusammen.