"Wir erwarten uns von dieser Reise wichtige Einsichten für das Zeugnis der Kirche und unseren Einsatz für eine gerechtere Welt", erklärte Bedford-Strohm zum Auftakt der zehntägigen Reise am Montag. Die letzte Reise einer Delegation des Rates der EKD ins südliche Afrika liegt zehn Jahre zurück.
In Südafrika wolle sich die Delegation insbesondere nach der Wahl des neuen Präsidenten Cyril Ramaphosa mit der Rolle der Kirchen im gesellschaftlichen und politischen Kontext befassen, teilte die EKD mit. In Namibia gehe es um den Umgang mit dem Völkermord im damaligen Deutsch-Südwestafrika. Im vergangenen Jahr hatte die EKD dazu eine Schulderklärung verfasst, deren Umsetzung weiter konkretisiert werden soll.
Das heutige Namibia war von 1884 bis 1915 eine deutsche Kolonie. Der Widerstand der afrikanischen Bevölkerung gegen die Fremdherrschaft wurde gewaltsam niedergeschlagen. 2017 veröffentlichte die EKD ein Papier, in dem sie sich mit dem Völkermord auseinandersetzte. Darin heißt es: "Als Nachfolgeinstitution des einstigen Evangelischen Preußischen Oberkirchenrats, der seinerzeit im Ausdruck aller deutschen evangelischen Landeskirchen handelte, bekennen wir uns als Evangelische Kirche in Deutschland heute ausdrücklich gegenüber dem gesamten namibischen Volk und vor Gott zu dieser Schuld." Die EKD bot Begleitung beim Prozess der Erinnerung an.