"Der Reformationstag gewinnt weiter an Bedeutung für das öffentliche Leben in Deutschland", erklärte der Rat am Freitag in Hannover. Man freue sich über die anhaltenden Impulse des Reformationsjubiläums.
Nachdem der 31. Oktober 2017 anlässlich des 500. Reformationsjubiläums ausnahmsweise ein deutschlandweiter Feiertag war, wird der Reformationstag in Hamburg und Schleswig-Holstein ab diesem Jahr dauerhaft Feiertag sein, wie in diesen Tagen entschieden wurde. Niedersachsen und Bremen wollen sich mit einer Festlegung bis zum Frühsommer Zeit lassen.
Reformationstage "in ökumenischer Geschwisterlichkeit und interreligiöser Weite"
"Der Rat der EKD ist dankbar für die intensiven zivilgesellschaftlichen und parlamentarischen Debatten in mehreren Bundesländern zum Reformationstag. Dringender denn je braucht unser Land vor ort gesellschaftliche Begegnungsräume, in denen Traditionen für die Fragen der Gegenwart im friedlichen Miteinander neu erschlossen werden", erklärte der Rat weiter.
"Reformationstage, die nicht in konfessioneller Abgrenzung und Engführung, sondern in ökumenischer Geschwisterlichkeit und interreligiöser Weite sowie in Partnerschaft mit Akteuren aus der Zivilgesellschaft begangen werden, tragen den Geist eines 'Tages der Reformation' weit über den Kirchenraum hinaus."
Überlegungen dazu, den Reformationstag dauerhaft zum arbeitsfreien Tag zu machen, rufen in Norddeutschland jedoch auch Kritik hervor. In Niedersachsen etwa lehnen die katholische Kirche, die jüdischen Gemeinden sowie religionskritische Gruppen den Reformationstag als landesweiten Feiertag ab. In Bremen will das Parlament abwarten, wie Niedersachsen entscheidet, bevor es sich endgültig festlegt. Bislang haben die norddeutschen Länder deutlich weniger Feiertage als die süddeutschen Länder.