Foto: epd-bild/Rolf Zoellner
Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister vor einem wachsenden Antisemitismus gewarnt.
Bischof Meister ruft zum Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus auf
Vor dem Holocaust-Gedenktag am Samstag (27. Januar) hat der hannoversche Landesbischof Ralf Meister vor einem wachsenden Antisemitismus gewarnt. Meister bat alle Gemeinden in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, in die Gottesdienste am Sonntag das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus mit aufzunehmen. Dazu hat er den 1.262 Gemeinden der Landeskirche eine Arbeitshilfe zugeschickt, wie die Landeskirche am Freitag in Hannover mitteilte.
"Antisemitismus ist ein aktuelles Problem", heißt es in der Arbeitshilfe. Ein Fünftel der Bevölkerung habe eine latent judenfeindliche Einstellung. Christen seien verpflichtet, gegen jede Form von Antisemitismus aufzustehen. Meister verweist auf die 2013 geänderte Verfassung der größten deutschen Landeskirche, in der die Verbundenheit der Christen mit dem jüdischen Volk betont wird.
Alle evangelischen Kirchen hätten sich klar gegen jede Form des Antisemitismus gestellt, sagte der Bischof. Sie hätten sich eindeutig von den judenfeindlichen Schriften Martin Luthers (1483-1546) distanziert und von der Liturgie bis zu ihren Verfassungstexten vergangene Haltungen überprüft, ergänzt und revidiert.
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