Ökumene: Papst optimistisch über Fortschritte
Papst Franziskus hat sich nach dem 500. Reformationsjubiläum optimistisch über weitere Fortschritte in der Ökumene geäußert. Das gemeinsame Gedenken habe die Gemeinschaft zwischen Lutheranern und Katholiken "verstärkt und vertieft", sagte er am Donnerstag Vatikanangaben zufolge vor einer Gruppe finnischer Lutheraner.
Beide Seiten hätten die Gedenkfeiern als Aufforderung für ein gemeinsames Vorgehen gegen den Glaubwürdigkeitsverlust des Christentums angesehen.
Bei den gemeinsamen Feiern habe es "keine Spur der Konflikte der Vergangenheit" gegeben, sagte der Papst bei der Audienz für die Delegation aus Finnland, die er vor dem Abschluss der Gebetswoche für die Einheit der Christen empfing. Das Reformationsgedenken sei "nicht der Endpunkt sondern ein Ausgangspunkt bei der Suche nach voller und sichtbarer Einheit". Voll Dankbarkeit, Reue und Hoffnung bemühten Katholiken und Lutheraner sich im ökumenischen Dialog nun um Einigkeit in der Frage nach dem Wesen der Kirche.
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Die evangelische Kirche hatte im vergangenen Jahr 500 Jahre Reformation gefeiert. 1517 hatte Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht, die er der Überlieferung nach am 31. Oktober an die Tür der Wittenberger Schlosskirche nagelte. Der Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte.