Chile verabschiedet Hochschulreform
Wenige Wochen vor dem Regierungswechsel in Chile hat das Parlament ein zentrales Reformprojekt der sozialistischen Präsidentin Michelle Bachelet verabschiedet. Das Abgeordnetenhaus stimmte am Mittwoch (Ortszeit) mit großer Mehrheit für die Hochschulreform, die eine kostenlose Hochschulbildung per Gesetz festschreibt, wie die Zeitung "La Tercera" berichtete.
Laut der Neuregelung müssen die Universitäten künftig auch einheitliche Zulassungskriterien erfüllen. Der Senat hatte das Gesetzesvorhaben bereits gebilligt.
Die sozialistische Präsidentin Bachelet begrüßte die Verabschiedung des Gesetzes. "Mit der Ausweitung der kostenlosen Hochschulbildung wollen wir ein gerechteres Land mit Chancengleichheit schaffen", schrieb sie auf Twitter. Die kostenfreie Bildung war eines ihrer zentralen Wahlversprechen. Im März wird der konservative Ex-Präsident Sebastián Piñera zum zweiten Mal das höchste Amt im Staat übernehmen.
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Piñera hatte sich jahrelang gegen eine kostenlose Hochschulbildung ausgesprochen, im Wahlkampf aber eingelenkt. Das Bildungssystem in Chile ist noch von der Diktatur (1973-1990) geprägt und weitgehend privatisiert. Schulen und Hochschulen sind teuer, die begehrten Plätze an staatlichen Universitäten extrem knapp. Immer wieder kam es in den vergangenen Jahren zu Studentenprotesten.