Foto: epd-bild/Kristina Schäfer
Dozentin Julia-Maria von Schenck zu Schweinsberg von der Fakultät für Evangelische-Theologie der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz, gibt Griechischunterricht für Theologiestudenten.
Mainz und Frankfurt: Theologiestudium bald berufsbegleitend möglich
Die Universitäten Mainz und Frankfurt am Main planen die Einführung eines berufsbegleitenden Theologiestudiums. Akademisch gebildete Berufstätige sollten neben ihrer Arbeit ein Weiterbildungsstudium in Evangelischer Theologie absolvieren können, sagte der Mainzer Theologe Ruben Zimmermann dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Die Hochschulen reagieren damit auf den Wunsch von immer mehr Menschen in der Lebensmitte, sich beruflich noch einmal neu zu orientieren - und stoßen auf großes Interesse der Kirchen.
Gegenwärtig gibt es nach Angaben der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zwei Weiterbildungsstudiengänge mit einem Master in Evangelischer Theologie, seit 2007 in Marburg und seit 2013 in Heidelberg. Das Marburger Modell sieht für die Dauer von drei Jahren 100 Präsenztage vor, gegliedert in Blockwochen und Wochenenden. In Heidelberg ist das Studium in Teilzeit oder Vollzeit integriert als Präsenzstudium in den normalen Studiengang.
Mehr zu Studium
Die Universitäten Frankfurt und Mainz wollten das Pioniermodell des Marburger Masterstudiengangs und die kommenden Rahmenrichtlinien des evangelisch-theologischen Fakultätentags und der Kirchenkonferenz aufnehmen, erklärte Zimmermann. Der Studiengang werde die Berufserfahrung würdigen, sei aber "kein Theologie light". Auf das Latinum als Voraussetzung werde verzichtet, aber Griechisch und Hebräisch müssten mit Blick auf die biblischen Urtexte gelernt werden.
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ist als Geburtshelferin an der Entwicklung beteiligt. Für die Konzeption des Studiengangs werde sie ab 2018 eine Stelle finanzieren, sagte der Referent für Personalförderung und Hochschulwesen der EKHN, Holger Ludwig. Wenn möglich, solle der neue Studiengang abwechselnd mit Marburg starten, also etwa im Oktober 2020.