Bedford-Strohm besucht Obdachlose in München

Bedford-Strohm besucht Obdachlose in München
Der Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche, Heinrich Bedford-Strohm, hat Heiligabend mit Obdachlosen in München gefeiert. Weihnachten sei genau der richtige Zeitpunkt, Menschen zu begegnen, die wie die Heilige Familie keine Herberge hätten, sagte der bayerische Landesbischof. Bei einem gemeinsame Frühstück in der Kälteschutz-Einrichtung der ehemaligen Bayernkaserne ließ er sich von Obdachlosen über ihre Situation informieren. Der anschließende Gottesdienst wurde auch auf rumänisch und bulgarisch gehalten, weil viele Obdachlose dort aus diesen Ländern stammen.

In der Kälteschutz-Einrichtung, die von der Landeshauptstadt finanziert und vom Evangelischen Hilfswerk der Inneren Mission München betrieben wird, können 850 Menschen eine Schlafstätte finden. Dadurch hätten obdachlose Menschen während der kalten Jahreszeit wenigstens einen sicheren und warmen Ort, sagte der Bischof. 


Die Überwindung der Wohnungsnot in den Städten sei die zentrale Frage der Zukunft, sagte Bedford-Strohm bei der Begegnung. Denn selbst die Mittelschicht könne die hohen Mieten kaum mehr aufbringen. Außerdem könne die Wohnungsnot zu gravierenden Spannungen zwischen einzelnen Gruppen führen, wie etwa Flüchtlingen und sozial schwacher einheimischer Bevölkerung. Deshalb müsse die Politik ein Programm für erschwingliche Sozialwohnungen auf den Weg bringen, forderte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).