"Wir sehen diese Folgen im Klimawandel, in gewaltsamen Konflikten, in wirtschaftlicher Ungerechtigkeit, im Missbrauch selbst der Religion", schrieb der Generalssekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Olav Fykse Tveit. Es sei Zeit, den gemeinsamen Glauben an den Herrn und Heiland weiter zu bekennen, betonte der norwegische Pfarrer Tveit. Im ÖRK sind knapp 350 Kirchen mit mehr als 500 Millionen Christen vertreten. Die katholische Kirche ist nicht Mitglied.
Der Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), Musa Panti Filibus, betonte: "Wir sind heute mit zahllosen Gräueln konfrontiert - denken wir an die Terroranschläge, die sogar in Gotteshäusern verübt werden, den schamlosen Missbrauch politischer Macht, den gewalttätigen religiösen Extremismus, die Weiterverbreitung von Atomwaffen, an ungerechtfertigte militärische Machtdemonstrationen."
Auf schäbigste Weise würden Menschen gehandelt und als Sklaven verkauft, so der Erzbischof der Lutherischen Kirche Christi in Nigeria. Dazu kämen geschlechtsspezifische Gewalt, erzwungene und irreguläre Migration sowie die Flüchtlingskrise. "So sieht der leidvolle Alltag in vielen Ländern und Familien weltweit aus, überall dort, wo die Mächte der Finsternis am Werk sind", erklärte der Präsident des LWB, in dem 145 Kirchen mit 74 Millionen Gläubigen zusammengeschlossen sind.
Die Mächte des Bösen wollten die Menschlichkeit untergraben. Doch der Friede Gottes umgebe die Menschheit. "Gottes Friede tröstet uns in unruhigen, von Krisen bestimmten Zeiten", hielt der Bischof aus Nigeria fest. "Uns mag sich die Frage aufdrängen: Wo ist Gott in solch unerträglichen Situationen?" fragte der LWB-Präsident. "Ja, tatsächlich, Gott ist bei uns, Gott wacht über uns und versichert uns unserer nahenden Erlösung. Diese Zusage ist es, die unseren Weg bestimmt, und nicht die Mächte der Finsternis."