Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat nach eigenen Angaben die Nadeln von 17 Weihnachtsbäumen von einem unabhängigen Labor auf Rückstände von knapp 140 Pestiziden untersuchen lassen: Bei 13 der analysierten Bäume sei das Labor fündig geworden, teilte der Umweltverband am Donnerstag in Berlin mit.
Insgesamt hätten die Labore bei dem Test neun verschiedene Pestizide nachgewiesen, sagte BUND-Pestizidexpertin Corinna Hölzel. Fünf davon zählten "zu den gefährlichsten, die derzeit in der EU eingesetzt werden". Am häufigsten wurde demnach das Insektizid Lambda-Cyhalothrin festgestellt.
"In Weihnachtsbaumplantagen werden jede Menge Herbizide, Insektizide und Fungizide eingesetzt", sagte Hölzel. Auffällig und beunruhigend sei die hohe Mehrfachbelastung, "viele Weihnachtsbäume sind einem regelrechten Pestizidcocktail ausgesetzt". Die untersuchten Weihnachtsbäume stammten überwiegend von deutschen Plantagen und wurden stichprobenartig in Baumärkten, Gartencentern und im Straßenverkauf an 15 Orten im gesamten Bundesgebiet erworben.
Der BUND rät Verbrauchern dazu, zertifizierte Öko-Weihnachtsbäume zu kaufen, die frei von Schadstoffen seien. Öko-Bäume seien am Siegel der Anbauverbände Bioland, Naturland oder Demeter zu erkennen. Eine Alternative seien Bäume aus heimischen FSC-zertifizierten Wäldern, die nicht mit Pestiziden behandelt würden. Der Forest Stewardship Council (FSC) hat ein System zur Zertifizierung nachhaltiger Forstwirtschaft entwickelt.