Fast die Hälfte der zwölf Millionen Einwohner des jungen Staates sei von Hunger betroffen, teilte das Bündnis am Donnerstag in Bonn mit. Jeder dritte der Südsudanese sei derzeit vor Gewalt und Hunger auf der Flucht - eine Million mehr als im vergangenen Jahr. Zudem fachten ausbleibende Ernten und extrem gestiegene Lebensmittelpreise die Not weiter an.
Überdies werde die Situation in dem ostafrikanischen Land auch für die humanitären Helfer immer gefährlicher, beklagte das Bündnis. Dennoch weiten den Angaben zufolge Organisationen ihre Hilfe für südsudanesische Flüchtlinge aus. So könnten Mitarbeiter von Malteser International zum ersten Mal seit Monaten in das von Rebellen kontrollierte Gebiet Greater Bagari reisen, hieß es. Dort sollen sie die Lage sondieren und so bald wie möglich Hilfsgüter verteilen.
Der Bürgerkrieg im Südsudan hatte im Dezember 2013 begonnen, nachdem ein Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und Ex-Vizepräsident Riek Machar eskaliert war. Zehntausende Menschen wurden seither getötet, zwei Millionen Südsudanesen sind über die Grenzen geflohen, weitere zwei Millionen suchen im Land selbst Zuflucht. Der Südsudan hatte sich 2011 vom Sudan gelöst und ist der jüngste Staat der Erde.