Die Flüchtlinge würden vor Ende des Jahres aus humanitären Gründen aus den Lagern evakuiert, die von der libyschen Regierung betrieben würden, erklärte der stellvertretende Vorsitzende der AU-Kommission, Kwesi Quartey, am Dienstag über den Nachrichtendienst Twitter. Die Mitgliedsländer hätten vereinbart, ihre Staatsbürger zu identifizieren, ihnen Notfalldokumente auszustellen und für die Erlaubnis für Flug und Einreise zu sorgen. Zudem würden die Migranten bei ihrer Reintegration unterstützt.
Die Rückführungen seien freiwillig und würden mit Unterstützung der Internationalen Organisation für Migration umgesetzt, erklärte Quartey. Insgesamt seien derzeit mindestens 20.000 afrikanische Migranten in den Lagern in Libyen interniert.
Berichte über Misshandlung und unmenschliche Unterbringung der Migranten in den libyschen Lagern haben für Empörung gesorgt. Einige von ihnen werden laut Menschenrechtlern auf Sklavenmärkten angeboten. Wegen Armut und Perspektivlosigkeit machen sich vor allem junge Afrikaner auf den Weg Richtung Europa, werden jedoch in Libyen an der Reise über das Mittelmeer gehindert.
Ein Evakuierungsplan für in Libyen festsitzende Migranten wurde Ende November auf einem EU-Afrika-Gipfel beschlossen. Experten zweifeln jedoch an der Machbarkeit des Plans.