Fast fünf Prozent fühlten sich sogar "viel mehr als früher" belastet. Insgesamt gaben 22,5 Prozent an, sie fühlten sich ausgebrannt. Die Interessenorganisation der Betriebskrankenkassen wertete für die Umfrage die Antworten von 3.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigen in Deutschland aus unterschiedlichen Branchen aus. Danach müssen mehr als 41 Prozent durch den Einsatz neuer Technologien mehrere Aufgaben gleichzeitig, 40,7 Prozent schneller erledigen. Zudem glauben mehr als 34 Prozent, dass ihre Arbeit mit Computern, Smartphones oder digitalen Produktionssystemen stärker kontrolliert und überwacht werde. Mehr als 26 Prozent beklagten, dass sie in der Freizeit für Arbeitsfragen erreichbar sein müssen.
Dies zeige, dass sich die Akteure und Unternehmen stärker auf die psychischen Belastungen ihrer Mitarbeiter konzentrieren müssten, sagte BKK-Vorstand Franz Knieps. Jan Dettmers von der Medical School Hamburg fand heraus, dass vor allem eine erweiterte Verfügbarkeit von Mitarbeitern in die Freizeit hinein sich negativ auf deren Gesundheit auswirken könne. Dagegen werde die digitale Arbeit nicht als belastend empfunden, wenn die Arbeitnehmer den Eindruck hätten, dass ihre Flexibilität vom Arbeitgeber im Gegenzug mit flexiblen Arbeitszeiten honoriert würde.
BKK-Vorstand Knieps verlangte deshalb mehr Angebote für eine bessere digitale Kompetenz von Betrieben und Arbeitnehmern. So müssten bereits Kinder lernen, etwa mit Smartphones umzugehen. Es sei ein Lernprozess, zu erkennen, wie wir digitale Angebote etwa auf Smartphones nutzen - ohne dass daraus eine Sucht werde.