Erste Hilfsflüge erreichten Jemen

Erste Hilfsflüge erreichten Jemen
Im Bürgerkriegsland Jemen sind erstmals seit drei Wochen Blockade wieder Hilfsflüge der Vereinten Nationen eingetroffen.

Am Samstag seien über 15 Tonnen Hilfsgüter, darunter Impfdosen für 600.000 Kinder, in der Hauptstadt Sanaa angekommen, twitterte die Unicef-Repräsentantin im Jemen, Meritxell Relano. Saudi-Arabien hatte als Anführer einer Militärkoalition am 6. November eine Blockade aller See-, Luft- und Landwege gegen den Jemen verhängt. In dem arabischen Land grassieren Hunger und Cholera.

Etwa 17 Millionen der insgesamt 27 Millionen Einwohner wissen nicht, wo sie die nächste Mahlzeit herkriegen sollen. Mehr als 400.000 Kinder sind bedrohlich unterernährt. Die Cholera-Verdachtsfälle sind auf 950.000 gestiegen. Zudem leiden die Menschen unter akuter Wasserknappheit. Nach Angaben des britischen Senders BBC sind drei weitere Flugzeuge der UN und des Internationalen Roten Kreuzes in Sanaa gelandet.



Auch der Hafen Hudaydah am Roten Meer soll in Kürze für humanitäre Zwecke wieder geöffnet werden. Hilfsorganisationen und Vereinte Nationen hatten eindringlich an Saudi-Arabien appelliert, die Blockade zu beenden. Sie war verhängt worden, nachdem Huthi-Rebellen eine Rakete auf die saudische Hauptstadt Riad abgefeuert hatten. Die Rakete war abgefangen worden.

Im Jemen bekämpfen sich seit 2015 die Huthi-Rebellen und die sunnitisch geprägte Regierung, die von einer Koalition unter Saudi-Arabiens Führung unterstützt wird. Der schiitische Iran steht den Rebellen bei. Bei Luftangriffen der Militärkoalition starben rund 9.000 Zivilisten. Der Jemen-Konflikt gilt als Stellvertreterkrieg zwischen Saudi-Arabien und dem Iran.