Nachdem die FDP-Vertreter kurz vor Mitternacht die Gespräche ihrerseits abgebrochen hatten, erklärten auch die Spitzen von Union und Grünen eine Stunde später das Aus. Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel (CDU) bedauerte das Scheitern der Gespräche. Man hätte eine Einigung finden können, auch beim bis zuletzt umstrittenen Thema Migration, sagte sie.
FDP-Chef Christian Lindner hatte zur Begründung des Gesprächsabbruchs erklärt, es gebe keine Einigung in wesentlichen Punkten. Zudem fehle in der sogenannten Jamaika-Konstellation die Vertrauensgrundlage. Die FDP wolle lieber nicht als falsch regieren, sagte er.
Die Grünen bedauerten ebenfalls den Abbruch der Gespräche. Man habe aus Haltung der Verantwortung nach einer gemeinsamen Lösung gesucht, sagte Parteichef Cem Özdemir. Die sei auch möglich gewesen.
Wie es nach dem Scheitern der Gespräche nun weitergeht, blieb in der Nacht offen. Rechnerisch möglich ist nach dem Ergebnis der Bundestagswahl vom 24. September eine erneute große Koalition aus CDU, CSU und SPD, die von den Sozialdemokraten aber bislang abgelehnt wurde. Kommt kein Bündnis zustande, müsste es Neuwahlen geben.