"Die Schwächsten und Ärmsten haben am wenigsten zum Klimawandel beigetragen", heißt es in der Erklärung. Sie seien aber am stärksten von der Klima-Krise betroffen. "Immer mehr Menschen verlieren ihre Lebensgrundlagen und sind zur Flucht gezwungen." Die bis zum 17. November in Bonn dauernde UN-Klimakonferenz müsse die Weichen für die praktische Umsetzung internationaler Klimaverpflichtungen stellen.
Die Unterzeichner fordern unter anderem dazu auf, die auf der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas beruhende Wirtschaft schrittweise zu beenden. Energiegewinnung und Verkehr müssten möglichst schnell ohne fossile Energieträger auskommen. "Grenzenloses Wirtschaftswachstum darf kein Ziel mehr sein." Die Bundesregierung solle den deutschen Klimaschutzplan 2050 konsequent umsetzen, nach dem der Treibhausgas-Ausstoß bis 2050 um 95 Prozent verringert werden soll.
Die Unterzeichner verpflichten sich selbst, in ihren Religionsgemeinschaften den "Klima- und Umweltschutz als grundlegendes Prinzip religiösen Handelns zu stärken". "Es ist unsere Verantwortung, generationenübergreifend zu handeln und unseren Kindern, Enkeln und Mitlebewesen auch in Zukunft nachhaltige Lebensbedingungen zu gewährleisten", heißt es in der Erklärung.
Zum Arbeitskreis Religionen und Naturschutz gehören Vertreter der Alaviten, Buddhisten, Hindus, Sikhs, Bahai, Jesiden, der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, ebenso des Naturschutzbundes Nabu, des Deutschen Naturschutzrings, des Bundesamts für Naturschutz, des Bundesumweltministeriums und von Hochschulen. Außerdem wird die Erklärung mitgetragen unter anderen von Einrichtungen der Evangelischen Kirche Westfalen und der Nordkirche, "Brot für die Welt", der Ahmadiyya-Muslim-Gemeinde und dem Deutschen Islamforum.