Wahrnehmungshorizont bei der Ökumene erweitern

Wahrnehmungshorizont bei der Ökumene erweitern
Der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, hat "mehr Redlichkeit in der Ökumene" von evangelischer und katholischer Kirche gefordert.

Unterschiede dürften nicht kleingeredet werden und seien auch kein Skandal, sagte der Berliner Altbischof am Mittwochabend bei einem Empfang der Zeitschrift "Herder-Korrespondenz" in Berlin. Eine "totale Uniformität" werde es nicht geben und das sei auch gut so.

Huber betonte, dass ihm die Ökumene ein großes Anliegen zum 500. Reformationsjubiläum gewesen sei. Als die sogenannte Luther-Dekade zur Vorbereitung des Jubiläums 2008 eröffnet wurde, stand er an der Spitze der EKD. Das Jubiläum stand im Fokus der Ökumene. Der aktuelle EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm und der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Marx, riefen ein gemeinsames "Christusfest" aus, bei dem Gemeinsamkeiten und nicht die Spaltung von evangelischer und katholischer Kirche im Vordergrund stehen sollten.

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Huber verwies auf den Begriff der "Einheit der versöhnten Verschiedenheit" beider Kirchen. Deren Gelingen müsse man nicht von "sichtbaren Zeichen" abhängig machen. Zu Beginn des Jubiläumsjahres gab es insbesondere auf evangelischer Seite Hoffnung auf konkrete Schritte hin zu einem gemeinsamen Abendmahl beider Konfessionen. Sichtbare Zeichen würden sich von selbst zeigen, sagte Huber.

Zudem forderte der frühere EKD-Ratsvorsitzende, den Wahrnehmungshorizont bei der Ökumene zu erweitern. Weder evangelische noch katholische Kirche wüchsen in Deutschland. Das seien eher die Freikirchen, sagte er.

Die Ökumene-Bemühungen von Bedford-Strohm und Marx erhielten einen Dämpfer, als der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki in einem Aufsatz für die "Herder-Korrespondenz" auf bestehende Unterschiede beider Konfessionen hinwies und die Auffassung vertrat, dass ein gemeinsames Abendmahl derzeit nicht möglich sei. In der Überschrift seines Beitrags forderte er "mehr Ehrlichkeit in der Ökumene".