In der weltberühmten Schlosskirche versammelten sich am Dienstagnachmittag Vertreter aus Staat, Kirche und Gesellschaft, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) sowie zahlreiche Gäste aus dem Ausland. Der Überlieferung nach soll Martin Luther (1483-1546) am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit an die Tür der Schlosskirche geschlagen haben.
Die Predigt hält der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm. Die Liturgie wird geleitet unter anderen von der Reformationsbotschafterin des Rates der EKD, Margot Käßmann, und der Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Ilse Junkermann. Weitere Teilnehmer des Gottesdienstes sind der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Olav Fykse Tveit, der rund 500 Millionen Christen weltweit repräsentiert, und der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx. Mit einem symbolischen Akt wollen sich die Protestanten zur Ökumene bekennen.
Luthers überlieferter Thesenanschlag vom 31. Oktober 1517 gilt heute als zentraler Ausgangspunkt der weltweiten Reformationsbewegung, die zur Spaltung in evangelische und katholische Kirche führte. Zum 500. Reformationsjubiläum hatten Kirche, Staat und Gesellschaft seit einem Jahr mit vielen Veranstaltungen an die von der Reformation ausgelösten Umbrüche erinnert. Der 31. Oktober ist in diesem Jahr einmalig ein bundesweiter Feiertag.