Vor kurzem war Grün zu einer Vortragsreise in Asien unterwegs, in China durfte er dann entgegen erster Zusagen nicht mehr auftreten, weil er offenbar von Behörden zum Chinafeind erklärt worden war.
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Pater Anselm Grün sagte, in China gebe es "relativ viele Christen", obwohl die kommunistische Führung an sich strikt gegen Religionen und damit auch gegen deren Ausübung sei. Chinesische Christen dürften zwar sonntags in die offiziellen Kirche gehen. Aber sie stünden dabei "immer unter Beobachtung", sagte der Autor zahlreicher Ratgeber-Bücher. "Es gibt auch noch andere Länder, in denen es Christen schwer haben, das sind vor allem mehrheitlich islamische Länder wie etwa Saudi-Arabien, Syrien oder auch Indonesien und Teile von Malaysia."
Viele Christen in "Untergrundkirchen"
Er sei natürlich enttäuscht über die kurzfristige Absage der Vorträge gewesen, sagte Grün. Er hätte "gerne die dortige Kirche unterstützt", auch wenn es sich um die staatlich kontrollierte gehandelt hätte. Er sei "frohen Mutes", dass seine Gedanken im Untergrund weiter Früchte tragen, betonte Grün. In China gibt es eine vom Staat zugelassene chinesische katholische Kirche, deren Mitglieder aber den Papst offiziell nicht als Oberhaupt anerkennen dürfen. Deshalb sind viele katholische und evangelische Christen auch in "Untergrundkirchen" engagiert.
Der Benediktiner-Pater forderte vor dem Hintergrund dieser Erfahrung die Politik auf, sich glaubwürdig für Religionsfreiheit einzusetzen. Dazu gehört im Zweifel auch, "dass man mal ein lukratives Geschäft mit einem Land nicht macht".