Umkehr, Veränderung und Neuanfang seien heute ebenso "das Gebot der Stunde" wie zu Zeiten Jesu oder bei der Reformation vor 500 Jahren, sagte der evangelische Theologe am Donnerstag im Eröffnungsgottesdienst der Hauptversammlung des Reformierten Bundes in Moers. Der Umkehrruf Jesu richte sich sich gleichermaßen an katholische, freikirchliche und evangelische Christen, aber auch an die ganze "Menschheitsfamilie".
"Im ökumenischen Miteinander geraten wir immer wieder in Sackgassen, wenn wir mehr über die Gestalt von Kirche streiten als gemeinsam auf den gelegten Grund zu bauen", sagte Rekowski laut Redetext. "Die gemeinsame Umkehrbereitschaft ist für mich der Motor im ökumenischen Miteinander", betonte der evangelische Theologe. "Angesagt ist eine Ökumene der Umkehr", erklärte der leitende Geistliche der zweitgrößten deutschen Landeskirche.
Abrücken von den Holzwegen der Gewalt und Ungerechtigkeit
Umkehr sei aber auch für die ganze Menschheit nötig. Es gelte, "abzurücken von den Holzwegen der Gewalt und der Ungerechtigkeit, umzukehren aus den Sackgassen eines ungezügelten Wirtschaftswachstums und des hemmungslosen Verbrauchs aller Ressourcen unserer Erde", sagte der rheinische Präses.
Der Reformierte Bund mit Sitz in Hannover ist der Dachverband der 1,5 Millionen evangelisch-reformierten Gemeindemitglieder in Deutschland. Die alle zwei Jahre tagende Hauptversammlung berät bis Samstag in Moers unter dem Motto "Was uns verbindet" unter anderem über Herausforderungen einer veränderten Religionslandschaft.
Zum Abschluss will der Vorstand am Samstag einen friedenspolitischen "Zwischenruf" mit dem Titel "Die Welt, unsere Angst und der Gott des Friedens" veröffentlichen. Der konfessionelle Dachverband will darin zu internationalen Konflikten, Terrorismus und nationalistischen Tendenzen Stellung nehmen.