Die einst dominierende Gruppe der weißen Christen mache inzwischen weniger als die Hälfte der im Land lebenden Erwachsenen aus, berichtete das "Public Religion Research Institute" (PRRI) am Mittwoch in Washington. Zudem hätten die weißen Christen in weniger als der Hälfte der US-Bundesstaaten die Mehrheit. Keine religiöse Gruppe sei zudem größer als diejenige der Menschen ohne religiöse Bindung, hieß es weiter: "24 Prozent der Amerikaner sind konfessionslos."
Das seien die beiden wichtigsten Hauptergebnisse des Reports, der auf der nach eigenen Angaben bislang größten Auswertung der religiösen und konfessionellen Zugehörigkeit in den Vereinigten Staaten beruht. Im Jahr 2007 habe man noch in 39 von insgesamt 50 Bundesstaaten eine Mehrheit weißer Christen gezählt.
Nur noch 43 Prozent der US-Amerikaner identifizierten sich heute als weiß und christlich, nur 30 Prozent als weiße Protestanten. 1976 hatten sich noch 81 Prozent der US-Amerikaner als Weiße mit einem christlichen Bekenntnis definiert. Eine Mehrheit (55 Prozent) waren weiße Protestanten. Auch weiße evangelikale Protestanten seien auf dem Rückzug, zusammen mit weißen "Mainstream"-Protestanten und weißen Katholiken.
Nur noch 17 Prozent der Amerikaner rechneten sich danach den weißen evangelikalen Protestanten zu, 2006 waren es der Studie zufolge noch 23 Prozent. Im selben Zeitraum fiel die Zahl der weißen Katholiken von 16 auf 11 Prozent, die Zahl der weißen "Mainstream"-Protestanten von 18 auf 13 Prozent.
Nicht-christliche religiöse Gruppen wachsen laut dem "Public Religion Research Institute", bleiben aber dennoch in der Minderheit. Der Studie zufolge machen jüdische Amerikaner zwei Prozent der Bevölkerung aus, während Muslime, Buddhisten und Hindus jeweils rund ein Prozent Anteil an der Bevölkerung haben. Alle anderen nicht-christlichen Religionen kommen auf ein weiteres Prozent.
Der Bericht basiert den Angaben zufolge auf einer Stichprobe von mehr als 101.000 Amerikanern aus allen 50 Bundesstaaten. Er beinhaltet detaillierte Informationen über religiöse und politische Zugehörigkeit, konfessionelle Bindungen und weitere wichtige demografische Informationen.