Der württembergische evangelische Landesbischof Frank Otfried July würdigte Hege am Donnerstag als einen "Jahrhundertzeugen", der auch im Ruhestand mit wachen Sinnen die Geschehnisse in der Landeskirche verfolgt habe. Hege habe zu den herausragenden Mitgliedern der Kirchenleitung gehört, hieß es laut Mitteilung der Landeskirche weiter. Er habe in seiner theologischen Reflexion, seiner Frömmigkeit und in seinem Engagement für Fragen der Landwirtschaft, Diakonie und Bildung Maßstäbe gesetzt.
Hege wurde 1917 in Karlsruhe geboren. Er promovierte nach seinem Theologiestudium in Tübingen und hatte seine erste Pfarrstelle ab 1947 in Ingelfingen bei Künzelsau (Hohenlohekreis). 1953 wurde er der erste württembergische Landespfarrer für die kirchliche Bauernarbeit an der Ländlichen Heimvolkshochschule in Waldenburg-Hohebuch. Sechs Jahre später trat er das Prälatenamt in Heilbronn an, das er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1985 innehatte.
Albrecht Hege war von 1969 bis 1985 Stellvertreter des württembergischen Landesbischofs. Er gehörte auch dem deutschen Exekutivkomitee des Lutherischen Weltbundes an. Impulse setzte er vor allem in der Erwachsenenbildung und der Diakonie.
Albrecht Heges Lebensweg hat seine Schwester Charlotte Hofmann-Hege im Buch "Mein Bruder Albrecht. Am Trapez des Lebens" nachgezeichnet. Auch Albrecht Hege hat Bücher verfasst, war Zeitungskolumnist und hat im kirchlichen Bereich Vorträge und Bibelarbeiten gehalten.